Smart-Home-Steuerung mit Fibaro Apps
Mit der ImperiHome App kann man Dinge machen, die sind mit den Fibaro Apps nicht möglich.
Das Z-Wave Smart-Home-System von Fibaro ist sehr leistungsfähig. Man kann Szenen sehr einfach mit Blockgrafiken erstellen oder mit der Programmiersprache LUA auch sehr komplexe Anwendungen realisieren. Die Bedienung erfolgt über spezielle Apps für Android Smartphones und Tablets und für iPhone und iPads von Apple. Mit beiden Apps kann das Smart-Home ohne Zusatzkosten auch von Unterwegs gesteuert werden.
Unterschiede zwischen Apps
Zwischen den iOS- und Android-Versionen gibt es keine Unterschiede. Allerdings sind die Apps für Smartphones und Tables völlig verschieden. Das ist eher ein Nachteil als ein Feature, da der Smart-Home-Besitzer zwei verschiedene Bedienstrukturen lernen muss.
Eingeschränkte Individualisierung
Die von Fibaro kostenlos zur Verfügung gestellten Smartphone- und Tablet-Apps können nur eingeschränkt individualisiert werden. Man kann die für manche Geschmäcker etwas zu verspielten Icons z.B. gegen modernere Flat-Icons tauschen. Und man kann auf der Tablet-App auf dem Haupt-Screen individuelle Tasten konfigurieren. Damit können dann die wichtigsten Szenen wie z.B. “Willkommen”, “Good Bye” oder “Gute Nacht” bequem abgerufen werden können.
Das App-Konzept von Fibaro hat aber auch einen Vorteil. Ohne jegliche Anpassung ist das Smart-Home sofort komplett über die Apps steuerbar. Man muss die Bedienung nur lernen und sich von den Unterschieden nicht verwirren lassen.
Kunden wollen individuelle UIs
Bei Smart-Home-Systemen anderer Hersteller ist im Bereich Individualisierung wesentlich mehr möglich. Wünschenswert wäre, dass für den Kunden ganz individuelle Screens mit speziell gestalteten Icons angelegt werden könnten. Dann könnte man z.B. über einen Master-Screen die wichtisten Funktionen direkt steuern. Über weitere Screens können die anderen Räume gesteuert werden. Auch eine Klima-Seite mit den Temperatur-Werten ist sinnvoll.
ImperiHome ist die Lösung
Mit etwas Aufwand und einer App eines Drittherstellers, sind individuelle Smart-Home-Interfaces jedoch auch für das Fibaro-Z-Wave-System möglich.
Die Lösung ist die App “ImperiHome“, die sowohl für Android wie iOS für wenig Geld in Apples App Store und Googles Play Store bezogen werden kann. Die individuelle gestalteten Oberflächen sind dann ohne weitere Veränderung sowohl auf dem Smartphone oder auf einem Tablet lauffähig. Sie können sowohl hochkant wie vertikal benutzt werden. Die Formatierung wird dynamisch verändert.
Die folgenden Screenshots zeigen mit ImperiHome realisierte Smart-Home-Oberflächen. Es wure ein spezielles Farb- und Icon-Konzept realisiert. Ziel ist es, die Bedienung zu vereinfachen und selbsterklärend zu machen. So sind alle Licht-bezogenen Funktionen grün und alles was mit Rollläden zu tun hat schwarz. Die Icons der Lampen entsprechen den tatsächlichen Designs und wurden speziell gestaltet.
Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
Es gibt unterschiedliche Grundraster auf denen die Tasten, Icons und Widgets positioniert werden können. Für Interface-Designer bietet ImperiHome genügend Möglichkeiten, die meisten Kundenwünsche zu realisieren. Eine völlig freie Gestaltung ist allerdings nicht möglich. Man ist also eingeschränkt und muss mit den vorhandenen Möglichkeiten zurechtkommen.
Unter Android leistungsfähiger
Ein Problem für den Entwickler ist, dass die ImperiHome-Versionen für iOS und Android unterschiedlich leistungsfähig sind. Optisch lassen sich sehr ähnliche Resultate erzielen. Scheinbar wurde zunächst die Android Version programmiert, denn die iOS-Version bietet viele nützliche Einstellungsmöglichkeiten nicht. So kann man mit der Android-Version z.B. das Layout und die Positionierung der Icons nachträglich ändern. Das geht unter iOS überhaupt nicht. Dort muss man bei gravierenden Änderungen meist von Neuem beginnen, was sehr zeitaufwändig ist.
Export von ImperiHome Layouts
Prinzipiell kann man fertige Layouts einschliesslich der Icons exportieren. Das funktioniert allerdings nur unter iOS zuverlässig. Dort kann man ohne Problem ein auf dem iPad erstelltes Design auf einem iPhone oder zweitem iPad importieren. Eigentlich bietet die Android-Version die selbe Möglichkeit. Ich hatte allerdings beim Exportieren Probleme und bekam Fehlermeldungen. Auch ist es nicht möglich, eine mit der iOS-ImperiHome-Version erstelltes Design auf Android Geräten zu importieren. All das wäre sehr wünschenswert, um unnötigen Aufwand zu vermeiden.
ImperiHome Settings
Screen-Themen
Mit der Android-Version sind verschiedene Themen wie dunkel und hell möglich. Der Status-Balken kann komplett ausgeblendet werden. Das kann sinnvoll sein, wenn ein dediziertes Tablet nur für die Smart-Home-Steuerung verwendet werden soll.
IP-Cameras anzeigen
Mit der Android-Version von ImperiHome kann der Video-Stream einer Überwachungskamera dargestellt werden.
Weitere Settings
Die Konfiguration von Tasten und Widgets erfolgt über längeres Gedrückt-Halten. Um eine irrtümliche Veränderung der Konfiguration zu vermeiden, kann man ein Passwort hinterlegen.
Zugriff auf die ImperiHome APIs
Unter Android können die APIs über einen http Server kontrolliert werden.
Swiping deaktivieren
Zwischen unterschiedlichen Screens, wie z.B. Master, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Terasse, wechselt man mit Swipen. Es gibt allerdings auch ein Screen-Menü (Go-To-Page). Damit kann man direkt und gezielt zu anderen Bildschirmen wechseln. Es kann deshalb sinnvoll sein, das Swiping zwischen den Bildschirmen zu deaktivieren. Das funktioniert allerdings nur mit der Android-Version.
Aufwachen mit Gesichtserkennung
Oft will man ein dediziertes Tablet zur Smart-Home-Bedienung z.B. an der Wand montieren.. Dann ist es sinnvoll, wenn des Display automatisch aktiviert wird und aus dem Screen-Safer-Modus erwacht. ImperiHome verwendet dazu die Front-Kamera und vergleicht die Pixel. Werden genügen Unterschiede festgestellt, wird der Bildschirm aktiviert. Das entspricht quasi eine Gesichtserkennung, funktioniert aber nicht mit allen Android-Geräten.
Zusammenfassung
ImperiHome füllt eine grosse Lücke des Fibaro-Z-Wave-Systems. Mit den Apps für iOS und Android können individuelle Smart-Home-Oberflächen gestaltet werden. Z.B. kann ein dediziertes Tablet verschiedene Screens präsentieren. Das vereinfacht die Bedienung entscheidend. Denkbar sind Screens wie Master, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Terasse. Es ist ebenfalls möglich Lichtsteuerung, Szenen-Aktivierung, Rollläden-Steuerung und Klima-Anzeigen ganz individuell auf den Kunden zuzuschneidern.
Die Android-Version von ImperiHome ist leistungsfähiger als die iOS-Version. Das macht sich speziell für den Entwickler bemerkbar. Veränderungen sind unterAndroid wesentlich schneller möglich. Mit der iOS-Version muss man oft immer wieder ganz von vorne beginnen.
Will man ein dediziertes Tablet zur Smart-Home-Steuerung einsetzen, ist die Frage ob man besser ein iPad oder ein Android Tablet verwendet. Der Benutzer wird keinen grossen Unterschied merken, wenn das Tablet an der Wand montiert ist und ausschliesslich die ImperiHome-App läuft.
Es gibt aber einen ganz entscheidenden Unterschied. Selbst für mich als Apple-Fan ist deshalb ein Android-Tablet als Smart-Home-Steuerzentrale sinnvoller.
iPads muss man zum Aufwecken aus dem Schlafmodus immer zunächst entsperren. Am besten deaktiviert man wenigstens den Zahlencode. Dann muss man nur swipen, um den ersten ImperiHome-Screen zu sehen. Das ist aber sehr lästig. Dieses “Feature” lässt sich unter iOS nicht deaktiviert.
Android-Tablets verhalten sich anders. Stellen sie sich vor, sie gehen zu ihrem Tablet und der Screen wird automatisch aktiv. Sie können sofort steuern und nach einer einstellbaren Zeit wird der Bildschirm wieder dunkel. Das ist wesentlich bequemer und lässt sich mit ImperiHome auf einem Android-Tablet realisieren. Allerdings sollten sie prüfen, ob diese automatische Aufwach-Funktion mit ihrem Tablet auch wirklich funktioniert. Es gibt auch da leider Einschränkungen.
Abschliessend bewertet kann man ImperiHome empfehlen. Individuelle Oberflächen sind mit verhältnismässig geringem Aufwand und Kosten endlich auch für das Z-Wave System von Fibaro möglich.
Die erste Smarthomeconsult Imperihome Vorstellung findet man hier.
Weitere Infos findet man beim ImperiHome Test auf Siio.
Website des ImperiHome Herstellers Evertygo.
Hallo Andreas,
schöner Artikel, habe Imperihome (Pro) daraufhin gleich auf einem alten Android ausprobiert. Geht super für devices, aber ich habe noch nicht herausgefunden, wie man Szenen damit steuert? Im SceneManager zeigt er mir auch nur Aktoren, leider auch keine VDs oder Variablen?
Und: wie hast Du die IP-Cam (Foscam) eingebunden?
LG TT
Das ist interessant, was du schreibst. Mir ist nämlich folgendes aufgefallen. Ich konnte unter Android ein Dashboard anlegen und Szenen integrieren. Seit ungefähr einer Woche geht das aber nicht mehr. Ich dachte ich hätte die Settings falsch, war es nicht. Dann hab ich alles neu installiert und alle Daten gelöscht, auch nichts geholfen. Reload hab ich natürlich auch des öfteren probiert, bringt nichts. Ich habe schon den Support kontaktiert.
Ich dachte zunächst, das ist was spezifisches mit meinem Android. Aber scheinbar nicht. Vielleicht ist die Szenen-Darstellung unter Android momentan kaputt. Wir können wohl nur hoffen, dass die bereits an einem Bug-Fix arbeiten.
Jedenfalls danke für den Hinweis. “Beruhigend” zu hören, dass es nicht nur bei meinem Set-Up nicht funktioniert. 🙂 Gruss. Andreas
P.S. Eine FosCam hab ich leider gar nicht integriert – nur gesehen, dass es gehen soll.